Bläserphilharmonie Heilbronn

Von der Morgenröte bis zum Mondschein


Seit 15 Jahren gibt es die Bl�serphilharmonie Heilbronn.
Noch kann Gr�nder und Dirigent Marc Lange auf einen gro�e Fundus an jungen talentierten Holzbl�sern, Blechbl�sern und Schlagzeugern zur�ckgreifen.
Etliche Jugend-musiziert-Preistr�ger sind darunter, aber auch junge Profis wie Tuba-Solist Dominik Nu�, der sei April als Praktikant an der Dresden Semperoper t�tig ist.
Souver�n Bei der Vorstellung ihre aktuellen Orchesterprojekts i Theodor-Heuss-Saal der Harmonie Heilbronn steckt die Bl�serphilharmonie wieder ein enormes Leistungspotenzial ab.
In England und Amerika hat sinfonische Bl�sermusik lange Tradition. Hierzulande bietet jede dieser Kompositionen ein frische Entdeckung. Viel Herzblut steckt in den souver�n musizierte Werken.
Zur Einstimmung kommt die Fanfare aus Smetanas Oper �Libuse� (1872) als Symbol eines vollt�nend bezeugten Nationalstolzes daher, der martialische Unterton klug vermeidet.
Corigliano-Sch�ler John Macke (1973) l�sst sich Zeit f�r das Erwachen der Morgenr�te:
In spannungsvoller Langsamkeit entfalte sich �Aurora Awakes� (2009) samt Vogelstimmen und volumin�se Morgendunst bis zur glei�ende Sonnenenergie.
Michael Daugherty (1954) ha schon Mount Rushmore und die Niagaraf�lle in T�ne gesetzt.
Im Tuba-Konzert �Reflections on the Mississippi� (2015), f�r das die Klangwelt von Filmkomponist Jerr Goldsmith Pate steht, verarbeite Daugherty Kindheitserinnerungen,
Stimmungen und Historie. Lyrisc rund formt Dominik Nu� in �Mists� den motivisch-mystischen Urgrund aus dem Morgenerwachen a Fluss.
Polyrhythmisch zackig und naturgewaltig steht der zweite Satz �Fury� f�r die historische Flut vo 1927. R�hrenglocken rufen in �Prayer� zum Gebet,
zart intoniert Nu ein swingendes Spiritual. �Steamboat� f�hrt quirlig und rasant in die Zeiten der schwimmenden Spielh�llen auf dem Fluss.
Dominik Nu� h�lt seine Synkopen wacker gegen da aufbrausende Orchester, da Schlagwerk simuliert am Ende einen Pistolenschuss.
Beruhigend Den Voodoo-Baron Samedi beschw�rt das Orchester mit dem fetzigen �Mambo� (2003) von Donald Grantham (1947).
Die bekannte Einleitung zu Beethoven �Mondscheinsonate� dient im �Requiem� (2013) von David Maslanka (1943-2017) als beruhigendes Substrat zur Entwicklung eines ostinaten Grundteppichs, auf dem sich feine Bl�serakkorde mal mehr, mal weniger angesch�rft entfalten.
Man soll im Gedenken an den Holocaust zur Ruhe kommen, um Geist und Herz f�r Neues zu �ffnen.
Aber die Bl�serphilharmonie schaffte immer wieder, besonders verst�rende Gedanken im Angesicht brutalster Ausl�schung klar zu definieren,
etwa den superb geformten Ger�usch�bergang zum dritten Teil.
Vielfarbig Mit viel Folklore bereichert der Kolumbianer Victorian Valencia Rinc�n (1970) die Suite Nr. 2 (2007), Rhythmen und starkes Kolorit bringen die Bl�serphilharmonie vibrierend zum Klingen.


Autor: Lothar Heinle; Veröffentlicht am: 08.05.2018